Die größte Ausdehnung des Eisenbahnnetzes der Preußischen Staatsbahn wurde zur
Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert erreicht. Von Saarbrücken im Südwesten bis nach
Eydtkuhnen im Nordosten und vom oberschlesischen Kattowitz bis zur dänischen Grenze
fuhren Züge unter der Verwaltung der Preußischen Staatsbahn. Neben weiten Ebenen
zählten auch viele Mittelgebirge zu den Landschaftsformen Preußens, wie zum Beispiel
der Harz, das Bergische Land und die Eifel. Ihre steigungsreichen Strecken stellten hohe
Anforderungen an die Lokomotiven.
Ein Meilenstein in der Entwicklung der preußischen Personenzuglokomotiven gelang
1906: Die P 8, wie die spätere Baureihe 38 in Ost wie West einfach nur genannt wurde,
nahm Fahrt auf. Robert Garbe, der Lokomotiv-Dezernent der KPEV-Eisenbahndirektion
Berlin, war für die Entwicklung dieser gelungenen Maschine verantwortlich. Die noch junge
Heißdampftechnik führte zu einer für die damalige Zeit herausragenden Leistungsfähigkeit
und Wirtschaftlichkeit. Die Lok wies keine technischen Extravaganzen auf, vielleicht
auch ein Geheimnis ihres Erfolges. Das charakteristische Merkmal für die P 8 war der
größere Abstand zwischen der mittleren und der hinteren Kuppelachse. Von dieser vielfach
verwendbaren dreifach gekuppelten Maschine wurden allein von deutschen Fabriken bis
1923 über 3.700 Exemplare gebaut, mit den Nachbauten in Rumänien wurden insgesamt
fast 4.000 P 8 Lokomotiven hergestellt.
Der hohen Stückzahl entsprechend vielfältig war das Erscheinungsbild im Laufe der
Jahre: Keine, kleine oder große Windleitbleche sowohl bei Reichs- wie Bundesbahn,
Giesl-Ejektor anstatt Rundschlot in der DDR sowie genietete und später geschweißte
Rauchkammern sind nur einige Spielarten. Die später als BR 3810–40 bezeichnete Dampflok
leistete 880 kW (1.180 PS), wog samt Tender mit vollen Vorräten etwa 130 t und durfte
vorwärts 100 km/h und rückwärts 50 km/h fahren.
Die P 8 war universell einsetzbar und man konnte sie vor allen Zugarten finden. Nach
den Wirren der beiden Weltkriege waren sie nahezu bei allen europäischen Bahnverwaltungen
im Einsatz. In Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Litauen,
Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, der Tschechoslowakei
und in der Sowjetunion gab es diese Maschinen. Der Dauerbrenner stand von Epoche I
bis in die frühe Epoche IV hinein unter Dampf. Im Mai 1972 bespannte eine preußische
P 8 letztmals planmäßig einen Reisezug auf Gleisen der Deutschen Bundesbahn. Einige
Maschinen sind bis heute unterwegs – als Museumsloks.
Komplette Neukonstruktion
Fein detailliertes Modell mit vielen separat angesetzten Steckteilen
Räder mit feinen Speichen
Ausführung mit Nietentender und Witte-Windleitblechen
Achtung! Nicht geeignet für Kinder unter 14 Jahren. Verschluckbare Kleinteile
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